Steindorf: Kein Platz in der Gemeinde für ÖWR I/9 Steindorf

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Aus nach fast 60 Jahren für den Stützpunkt der ÖWR Steindorf

„Auf zu neuen Ufern“
Es ist soweit und endlich dürfen wir es euch mitteilen:
Vor knapp 60 Jahren haben sich in einem damals großen Tourismusort am Ossiacher See ein paar motivierte Freiwillige zusammengetan. Sie haben gesehen, dass es bei dieser Vielzahl an Menschen wichtig ist, für die Sicherheit ebendieser zu sorgen. Die ÖWR Steindorf war geboren. Mit Ruderboot und ohne Erfahrung begann eine Reise, die viele Menschen prägen sollte.
Es folgten Jahre des Aufschwungs, aus unerfahrenen Anfängern wurden Profis, aus dem Ruderboot ein Motorboot.

Es kamen jedoch auch Zeiten, in denen es um die ÖWR Steindorf in keinster Weise gut stand.


Als ich vor einigen Jahren die ÖWR Steindorf als Einsatzstellenleiter übernahm waren wir nur noch 5 aktive Wasserretter die ums Überleben der Einsatzstelle kämpften und all ihr Herz in die Gute Sache investierten. Tatsächlich zeigte der neue Wind Wirkung und so stehen wir heute mit 35 aktiven Wasserrettern und mehr als 4000 ehrenamtlichen Stunden da. Auf diese Leistung meines Teams bin ich als Einsatzstellenleiter sehr, sehr stolz.
Mit dem erfreulichen Zuwachs wuchsen jedoch auch unsere Anforderungen. Die 6m2 Kabine im Strandbad Laggner wurde zu klein. Es gab keine Rückzugsmöglichkeiten für unsere aktiven Rettungsschwimmer, die Einsatzmittel, Einsatzbekleidung und ein Schreibtisch von wo aus ein Einsatz geleitet wurde, mussten dort Platz finden. An manchen Sommertagen waren mehr als zehn unserer Einsatzkräfte vor Ort um sofort auszufahren oder Erste Hilfe zu leisten. Platz war keiner vorhanden. Nach vielen Gesprächen bekamen wir als Übergangslösung eine Wohnung im ehemaligen Steindorfer Gemeindehaus gegen Bezahlung von Betriebskosten zur Verfügung gestellt. Diese wurde durch unsere Mitglieder und durch eure Sachspenden liebevoll hergerichtet. Doch eine Wasserrettung gehört eben ans Wasser. Deswegen gaben wir nicht auf und kämpften weiter für eine eigene Einsatzstelle am See.
In unzähligen Gesprächen mit sämtlichen Zuständigen wurden Ideen und Vorschläge präsentiert die möglich wären. Leider ohne Erfolg. Man sah keinen dringenden Handlungsbedarf. Ohne die Richtige Infrastruktur die Jugend zu halten und zu fördern und Kameradschaft zu leben ist nicht möglich. So kam es, dass wir einige Mitglieder verloren und die Motivation dementsprechend am Boden war.
Als leidenschaftliche Wasserretter mussten wir handeln. Und so wurden im Vorstand sämtliche Szenarien durchgespielt und wir konnten uns schließlich auf eines einigen. Mit der kommenden Saison wird die ÖWR Steindorf stillgelegt.
Aber da wir nicht untätig sein wollen haben wir im Vorfeld Gespräche mit dem Ossiacher Bürgermeister Gernot Prinz geführt und ihm die Idee vorgetragen, unseren Standort und sämtliche Einsatzkräfte nach Ossiach zu verlegen. Bürgermeister Prinz zeigte sich sehr erfreut und begeistert von dieser Idee, da er selbst jahrelang ein begeisterter Wasserretter war.

Der Standort Ossiach wird somit wieder aktiviert.


Wir sind der Gemeinde Ossiach sehr dankbar für den warmen Empfang, die sofortige Unterstützung und dafür, dass der Wert unseres Vereins von den EntscheidungsträgerInnen erkannt wird!
Liebe Ossiacher Bevölkerung, wir freuen uns auf euch, auf neue Freundschaften und viele Gespräche. Vielleicht können wir den einen oder die andere für unsere Sache gewinnen.
An unsere Steindorfer Freunde: Wir würden uns freuen euch weiterhin zu unseren unterstützenden und vielleicht sogar aktiven Mitgliedern zählen zu dürfen! Danke für so viele Jahre des guten Zuspruchs und der Freundschaft!
Für das Team der ÖWR I/9 Steindorf,
Niko Netrval,
Einsatzstellenleiter
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