Kärntens Feuerwehren im Kampf gegen Klischees

Ossiacher See, Bodensdorf Freiwillige Feuerwehr im Einsatz

Ein Aufruf zur Gleichstellung

Der Rücktritt von Feuerwehrkommandant Andreas Augustin von der Freiwilligen Feuerwehr Bodensdorf am Ossiacher See hat in Kärnten ein Feuer entfacht, jedoch nicht das, das man typischerweise mit der Feuerwehr in Verbindung bringt. Vielmehr geht es um das Überwinden von frauenfeindlichen Klischees und die Stärkung von Frauen in einem traditionell männerdominierten Berufsfeld.

In einem aufrüttelnden Exklusivbericht der Kleinen Zeitung wurde der Missstand beleuchtet, dass einige Kollegen der FF Bodensdorf eine Kameradin schikaniert hatten. Diese Vorfälle sind nicht nur im Kontext der Feuerwehr Bodensdorf zu betrachten, sie werfen einen Schatten auf die gesamte Organisation der freiwilligen Feuerwehren in Kärnten.

Über Tage hinweg war der Artikel einer der meistgelesenen und führte zu einer Welle der Solidarität unter Feuerwehrfrauen im Land. Diese Stimmen sind nicht mehr bereit, im Schatten zu stehen, sie fordern Respekt, Gleichberechtigung und eine grundlegende Veränderung im Umgang mit Frauen in der Feuerwehr.

Ein beeindruckendes Beispiel für diesen Wandel ist der diesjährige Girls Day in Villach, bei dem zahlreiche Mädchen und Frauen die Gelegenheit hatten, die Arbeit der Feuerwehr hautnah zu erleben. Diese Veranstaltungen sind nicht nur eine Möglichkeit, das Interesse junger Frauen an der Feuerwehr zu wecken, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Diversität und Gleichstellung endlich Platz finden müssen, wo zuvor allein Männer das Bild prägten.

In vielen Wehren sind die ersten Schritte bereits getan – von Schulungen über Sensibilisierungsmaßnahmen bis hin zu neuen Regeln zur Förderung einer wertschätzenden Kultur. Es scheint, als würde der aktuelle Vorfall als Katalysator fungieren, der nicht nur die Diskussion über Frauen in der Feuerwehr anheizt, sondern gleichzeitig den Grundstein für ein neues, integrativeres Miteinander legt.

Die Herausforderung bleibt groß, doch die Bereitschaft zur Veränderung ist spürbar. Die Feuerwehr, ein Symbol für Teamwork und Zusammenhalt, sollte auch diese Werte leben und fördern. Die Zeit für Veränderungen ist jetzt, aber sie kann nur durch ein gemeinsames Engagement aller Angehörigen der Feuerwehren in Kärnten erreicht werden.

Es bleibt zu hoffen, dass der Rücktritt von Augustin nicht nur als ein isolierter Vorfall wahrgenommen wird, sondern als Wendepunkt, der neue Türen öffnet und den Weg für eine gleichere und respektvollere Zukunft in den Feuerwehren Kärntens ebnet.